Aufgaben und ziele
KulturGutRetter digital im Einsatz
Bereits bevor die CHRU-Einsatzkräfte an den Krisenort fliegen, werden Fernerkundungsdaten, Fotos, Pläne und andere Daten gesammelt. Mithilfe digitaler Anwendungen erfassen Fachleute der KulturGutRetter während eines Einsatzes große Mengen an Daten und verarbeiten sie weiter. Um Kulturgüter einfach dokumentieren und Schäden erfassen zu können, entwickeln KGR-Fachleute am IT-Referat des DAI die Open Source Apps iDAI.field und QField weiter.
Ausstattung, mobiles Rettungslabor und Standardverfahren
Baudenkmäler und andere immobile Kulturgüter können von einer Katastrophe ebenso betroffen sein wie bewegliche Objekte. Am Architekturreferat des DAI etablieren Expertinnen und Experten der Bauforschung und Denkmalpflege Standards im Umgang mit immobilem Kulturgut. Dazu gehören Dokumentation, Schutz, Stabilisierung, Beräumung, Bergung und Lagerung von historischer Architektur bzw. ihrer Ausstattung.
Um bewegliches Kulturgut wie Statuen, Keramik oder Archivalien schnell notversorgen zu können, entwickeln und erproben Fachleute der KulturGutRetter am Leibniz-Zentrum für Archäologie ein leichtes, modulares Rettungslabor. Das skalierbare System ist darauf ausgelegt, per Luftfracht an den Krisenort gebracht zu werden. Die Forschenden etablieren außerdem die dazugehörigen, wissenschaftlich basierten minimalen Standardprozeduren und Workflows.
Im mobilen Rettungslabor können Fachkräfte an Stationen für Fotodokumentation, Trockenreinigung, Nassreinigung und Verpackung die Objekte seriell erstversorgen. | Grafik: M. Pasternak, DAI.
Logistik und Infrastruktur
Gute Einsatzplanung und Logistik sind ausschlaggebend, um Kulturgut in einer Krise schnell und effizient zu versorgen. Fachkräfte des THW entwickeln gemeinsam mit dem DAI und LEIZA den KGR-Rettungsmechanismus und etablieren Konzepte für Logistik, Führung, Personal und Koordinierung. Die Einsatzlogistik ermöglicht den schnellen Transport der haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte und des Materials zum Krisenort. Das Team sorgt außerdem für die Infrastruktur am Einsatzort, wie beispielsweise Zelte, Strom, Beleuchtung, Internet und Wasser. Die Geräte und Ausstattung der KulturGutRetter, wie das mobile Konservierungslabor, sind für eine schnelle Verfrachtung durch die THW-Logistik ausgelegt.
Das THW greift auf seine Erfahrung mit bereits bestehenden THW-Auslandseinheiten und die Unterstützung seiner mehr als 80.000 Ehrenamtlichen zurück.
TEAM
Leitung:
Dr.-Ing. Katja Piesker (Wissenschaftliche Direktorin und Leiterin des Architekturreferats, DAI)
Mitarbeitende:
Christoph Rogalla von Bieberstein (Projektkoordinator, DAI)
Dr.-Ing. Tobias Busen (Projektkoordinator, DAI)
Partner:
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
Deutsches Archäologisches Institut (DAI)
Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)
Unterstützt durch:
Auswärtiges Amt
Deutscher Bundestag
News
Neue Ausbildungsrunde im Projekt KulturGutRetter
Vom 22. bis 24. September 2025 absolvierten im Projekt KulturGutRetter rund 60 ehrenamtliche Teammitglieder eine praxisorientierte Stationsausbildung im Logistikzentrum des THW in Hilden. Die Schulung bereitet die Cultural Heritage Response Unit (CHRU) gezielt auf internationale Einsätze
Vorführung der Einsatzausstattung zum Schutz kulturellen Erbes bei EU-Partnern
Am 3. und 4. Juli 2025 stellte das Projekt KulturGutRetter im Logistikzentrum des THW in Hilden die speziell für die „Cultural Heritage Response Unit“ (CHRU) entwickelte Einsatzausstattung zur Notversorgung von Kulturgütern nach Katastrophen europäischen Partner:innen vor.
IT-Fachausbildung für Kultur- und Zivilschutzexperten in Berlin
Ende April 2025 kamen im Rahmen der IT-Fachausbildung des KulturGutRetter-Projekts die IT-Experten der Cultural Heritage Response Unit (CHRU) sowie Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich ICT (Information and Communication Technologies) des THW in Berlin zusammen. Ziel


