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7 Oktober 2025

Neue Ausbildungsrunde im Projekt KulturGutRetter

Neue Ausbildungsrunde im Projekt KulturGutRetter
7 Oktober 2025

Vom 22. bis 24. September 2025 absolvierten im Projekt KulturGutRetter rund 60 ehrenamtliche Teammitglieder eine praxisorientierte Stationsausbildung im Logistikzentrum des THW in Hilden. Die Schulung bereitet die Cultural Heritage Response Unit (CHRU) gezielt auf internationale Einsätze zum Schutz von Kulturgut im Katastrophenfall vor.

Von Trainee zum Trainer

Stationsausbildung der Cultural Heritage Response Unit (CHRU) im THW-Logistikzentrum. Foto: Doris Fleischer, DAI

Bereits zum zweiten Mal organisierten die Partner des Projekts KulturGutRetter – das Deutsche Archäologische Institut (DAI), das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) und die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) – eine mehrtägige Ausbildung in Hilden. Nach dem ersten Ausbildungsdurchlauf im Jahr 2024, bei dem rund 80 Teammitglieder geschult wurden, waren in diesem Jahr bereits etwa zehn Absolvent:innen als Trainer:innen im Einsatz. 

Der neue Ausbildungszyklus profitiert damit direkt von der im Team aufgebauten Expertise: „Das Katastrophentraining mit der CHRU war für mich eine sehr wertvolle Erfahrung. Die Simulation von Notfallsituationen an Bauwerken und die Arbeit im Team haben es ermöglicht, Prioritäten richtig zu setzen und voneinander zu lernen. Besonders bereichernd war der interdisziplinäre Austausch sowie die Stärkung von Kommunikation, Verständnis und Vertrauen innerhalb des Teams“, so die Architektin und Trainee Laura Pecchioli. „Beim THW habe ich an vielen nationalen und internationalen Einsätzen teilgenommen. Die gemachten Erfahrungen gebe ich gerne als Trainer an die neuen CHRU-Mitglieder weiter. Die Stationsausbildung wurde mit viel Engagement und Herzblut professionell vorbereitet. Alle Teilnehmenden waren von der Tiefe und der Vielfalt der Ausbildung begeistert,“ ergänzt Trainer Thomas Schlunck vom THW.

Aufbau des Notkonservierungslabors, Teamgespräch und Vermessung für die Dokumentation von immobilen Kulturgütern. Fotos: Doris Fleischer, DAI

Praxisnahes Training für den Ernstfall

Fachleute für mobiles und immobiles Kulturgut und THW-Einsatzkräfte arbeiten Hand in Hand, um eine bestehende Lücke zwischen Katastrophenschutz und dem Erhalt kulturellen Erbes zu schließen und so eine einzigartige Expertise zur schnellen Unterstützung gefährdeter Kulturgüter aufzubauen.

Übung zur Beseitigung von Trümmern und zur Identifizierung und Bergung von Kulturgütern. Foto: Doris Fleischer, DAI.

Während der Ausbildung lernten die Teammitglieder das Equipment und die Workflows der Auslandseinsatzeinheit CHRU kennen. Für das Zirkeltraining wurden zwei Hallen des THW-Logistikzentrums mit der Ausstattung eingerichtet. Zum einen ein mobiles Labor für die Notkonservierung und Erstversorgung von beweglichen Kulturgütern. Die einzelnen Module des Labors werden für die fotografische Dokumentation, Trockenreinigung, Nassreinigung und Verpackung von den Expert:innen genutzt, um die Arbeitsabläufe für den Schutz von Kulturgütern aller Art zu erlernen. Im Ernstfall – etwa bei Erdbeben, Überschwemmungen oder Bränden – müssen Mitglieder der CHRU in der Lage sein, Objekte aller Art und aus verschiedensten Materialien zu erfassen, zu sichern und zu stabilisieren. 

Parallel dazu übten weitere Teammitglieder anhand von Minimalstandards Verfahren für die Sicherung immobiler Kulturgüter ein, etwa beschädigter Gebäude. So wurden anhand von Architekturkulissen moderne Vermessungstechniken wie Tachymetrie, 3D-Laserscanning und GNSS eingesetzt, um Schäden an Gebäuden zu dokumentieren, zu bewerten und Stabilisierungsmaßnahmen durchzuführen. Die gesammelten Daten wurden in ein eigens entwickeltes digitales Dokumentationssystem eingepflegt, das eine strukturierte Zusammenarbeit ermöglichte. Im realen Einsatzfall sollen diese Informationen zum Abschluss an betroffene Institutionen übergeben werden.

Anwendung der Minimum Standard Procedures (MSPs) für immobile und mobile Kulturgüter. Fotos: Doris Fleischer, DAI

Vernetzte Expertise für den Kulturgutschutz

In Zukunft wird das interdisziplinäre Team der CHRU, bestehend aus Kulturerbe- und Katastrophenschutz-Expert:innen weltweit in den Einsatz gehen können. Die Einheit baut dabei auf ehrenamtliches Engagement und Expertise. Nach dem Abschluss der Ausbildung umfasst der Personal-Pool der CHRU rund 150 einsatzfähige Freiwillige – darunter Architekt:innen, Ingenieur:innen, Restaurator:innen, Konservator:innen, IT-Expert:innen und Katastrophenschutzexpert:innen. Die Stationsausbildung ist Teil eines umfassenden Schulungskonzepts, das zudem eine Online-Ausbildung, fachliche Vertiefungskurse und Simulationsübungen umfasst – abgestimmt auf die Anforderungen von Zivil- und Katastrophenschutz sowie auf die Bedürfnisse aus dem Kulturbereich. Bis zum Jahresende soll das in Europa einzigartige, multidisziplinäre Team der CHRU grundlegend einsatzbereit sein, um im Rahmen der internationalen Katastrophenhilfe Kulturerbe zu schützen. Das in Einsätzen gewonnene Wissen wird dann in die Ausbildung der nächsten Generation einfließen.­

Trainees und Trainers der CHRU. Foto: Doris Fleischer, DAI.

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